MedDEV News (dpa / Apollon). Die Zahl der
Menschen mit Leistungen aus der Pflegeversicherung ist stark gestiegen. So
haben von Januar bis Juli 175 000 mehr Menschen erstmals Pflegeleistungen
bekommen als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, wie der Medizinische
Dienst der Krankenkassen (MDK) am Donnerstag in Essen mitteilte. Die
«Rheinische Post» berichtete zuerst darüber.
Ein Grund ist die Pflegereform,
die Anfang 2017 startete. Auch Beeinträchtigungen von Wahrnehmung und
Erinnerung etwa bei Demenz und Probleme in der Alltagsbewältigung werden
seither besser berücksichtigt.
Von Januar bis Juli dieses Jahres
empfahlen die MDK-Gutachter bei 432 000 Versicherten, die erstmals begutachtet
wurden, einen der fünf Pflegegrade nach dem neuen Begutachtungsverfahren. Im
April war der MDK noch davon ausgegangen, dass im gesamten Jahr 200 000
Menschen zusätzlich Leistungen bekommen, die ohne Reform leer ausgegangen wären.
Kern der Reform durch die zweite
Stufe des Pflegestärkungsgesetzes II ist ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff.
Die bisherigen drei Pflegestufen wurden übergeleitet in fünf Pflegegrade, die
eine genauere Einschätzung der Bedürftigkeit ermöglichen sollen.
Die «Passauer Neue Presse» hatte
bereits letzte Woche berichtet, dass es Ende Juni 3,1 Millionen Pflegebedürftige
gab und damit 350 000 Menschen mehr. Das gehe aus einer Antwort des
Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen