MedDEV News. Die Pharmabranche steht vor
der spannendsten Neueinführung des Jahres. Am 15. November verliert das
Potenzmittel Tadalafil seinen Patentschutz; enthalten ist der Wirkstoff im
Medikament Cialis von Lilly. Die Generikahersteller stehen laut einem Bericht des
Branchendienstes APOTHEKE ADHOC in den Startlöchern.
Insider
sehen das Potenzial, dass Tadalafil schnell die Nummer 1 unter den
Potenzmitteln wird. Denn der Wirkstoff hat eine längere Halbwertszeit als das
in Viagra enthaltene Sildenafil und muss damit nicht innerhalb einer halben
Stunde vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Unter Anwendern gilt
Cialis als "Potenzpille für das ganze Wochenende".
Das
Patent für Sildenafil war bereits im Juli 2013 abgelaufen, seitdem sind
zahlreiche Nachahmerpräparate auf den Markt gekommen und die Preise um 88
Prozent gesunken.
Auf
den Patentablauf von Tadalafil haben sich alle großen Generikahersteller
vorbereitet, darunter Hexal, Ratiopharm und Stada. Weitere Anbieter sind
Aristo, Hennig, Puren und Tad. Die Vorbereitungen für Tag 1 laufen auf
Hochtouren, offiziell äußern dürfen sich die Unternehmen wegen des noch
bestehenden Patentschutzes nicht. Auch Ware darf noch nicht vorrätig gehalten
werden - die Paletten stehen auf Malta bereit, um nach Ablauf sofort in Flieger
verladen und an die Apotheken verteilt zu werden.
Von
Cialis werden pro Jahr rund 511.000 Packungen verkauft, von Sildenafil werden
in den Apotheken 1,9 Millionen Packungen abgegeben. Ein drittes zugelassenes
Potenzmittel ist Levitra (Vardenafil) von Bayer.
Alle
drei Wirkstoffe sind verschreibungspflichtig, die Industrie wirbt für einen
OTC-Switch. In Neuseeland kann Sildenafil seit 2014 ohne Rezept abgegeben
werden, in Polen ist der Wirkstoff seit 2016 nicht mehr
verschreibungspflichtig.
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