Samstag, 25. November 2017

175 000 mehr Menschen erhalten Pflegeleistungen

MedDEV News (dpa / Apollon). Die Zahl der Menschen mit Leistungen aus der Pflegeversicherung ist stark gestiegen. So haben von Januar bis Juli 175 000 mehr Menschen erstmals Pflegeleistungen bekommen als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, wie der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) am Donnerstag in Essen mitteilte. Die «Rheinische Post» berichtete zuerst darüber.

Ein Grund ist die Pflegereform, die Anfang 2017 startete. Auch Beeinträchtigungen von Wahrnehmung und Erinnerung etwa bei Demenz und Probleme in der Alltagsbewältigung werden seither besser berücksichtigt.

Von Januar bis Juli dieses Jahres empfahlen die MDK-Gutachter bei 432 000 Versicherten, die erstmals begutachtet wurden, einen der fünf Pflegegrade nach dem neuen Begutachtungsverfahren. Im April war der MDK noch davon ausgegangen, dass im gesamten Jahr 200 000 Menschen zusätzlich Leistungen bekommen, die ohne Reform leer ausgegangen wären.

Kern der Reform durch die zweite Stufe des Pflegestärkungsgesetzes II ist ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff. Die bisherigen drei Pflegestufen wurden übergeleitet in fünf Pflegegrade, die eine genauere Einschätzung der Bedürftigkeit ermöglichen sollen.

Die «Passauer Neue Presse» hatte bereits letzte Woche berichtet, dass es Ende Juni 3,1 Millionen Pflegebedürftige gab und damit 350 000 Menschen mehr. Das gehe aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor.


Montag, 20. November 2017

Antibiotika - die große Unbekannte: Wenig Ahnung, falsche Anwendung, hoher Aufklärungsbedarf

MedDEV News (ZYK). Es ist eigentlich erschreckend: Fast 58 Prozent der Deutschen wissen nicht, dass Antibiotika nur gegen bakterielle Infektionen wirken. Und mehr als jeder Vierte glaubt nicht daran, dass das frühzeitige Absetzen eines Antibiotikums dazu führen kann, dass es beim nächsten Mal nicht mehr wirkt.

Diese Unkenntnis kann dazu beitragen, dass Antibiotika in nicht wenigen Fällen falsch angewendet werden. Das ist das Resultat einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Gesundheitsmonitors des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) im 2. Quartal 2017. "Wir sehen daran, wie wichtig es ist, die Bevölkerung über das Thema Antibiotika besser aufzuklären. Dabei sind durchaus auch die Ärzte gefordert", sagt Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH.

Nicht nur Unkenntnis birgt Gefahr

Zwei von drei Männern (65 Prozent), aber nur jede zweite Frau (51 Prozent), haben bei der Frage nach der Wirkung von Antibiotika entweder gar keine Idee oder eine falsche Antwort parat: dass nämlich Antibiotika auch gegen virale Infektionen, gegen bakterielle und virale Infektionen oder gegen keine der beiden Infektionsformen geeignet seien. Die richtige Zuordnung steigt mit dem Bildungsniveau: Während nur 32 Prozent der Personen mit Hauptschulabschluss und 34 Prozent mit Realschulabschluss die richtige Antwort gaben, waren es bei den Menschen mit Abitur oder Fachabitur schon 57 Prozent und bei den Akademikern sogar 69 Prozent. 

Auch der korrekten Aussage, dass ein vorzeitiges Absetzen von Antibiotika die Bildung von Resistenzen bei Erregern fördern kann, stimmten mehr Frauen als Männer zu (61 Prozent gegenüber 55 Prozent).

10 Prozent derer, die schon Antibiotika genommen haben, geben zu, bereits einmal oder mehrmals Antibiotika verwendet zu haben, die ihnen für diesen Fall nicht vom Arzt verschrieben worden waren. Das ist schlimm. Schlimm ist aber auch, dass anscheinend auch Ärzte sich nicht der Risiken und Nebenwirkungen bestimmter Antibiotikapräparate bewusst sind.

Aufklärungsbedarf steigt: Auf Seite der Patienten wie auch auf Seite der behandelnden Ärzte.

Woher können diese Medikamente kommen? Bei 26 Prozent derjenigen, die bereits Antibiotika verwendet haben, ist es schon einmal oder mehrmals vorgekommen, dass sie mindestens eine angebrochene Antibiotika-Packung im Arzneimittelschrank hatten. Zur Vorratshaltung bei Antibiotika tendieren vor allem Personen unter 30 Jahren. 

"Ganz wichtig ist es, nur vom Arzt verschriebene Antibiotika einzunehmen, und das auch nur so, wie der Arzt das vorsieht. Denn nur dann kann die Therapie wirken. Im anderen Fall droht zudem die Gefahr, dass resistente Erreger entstehen", meint Kroch

Vor allem multiresistente, also gegen mehrere gängige Antibiotika unempfindliche Erreger verleihen dem Thema eine besondere Brisanz: "Wegen dieser Resistenzen benötigen wir eine Vielfalt an Antibiotika. Breitspektrum-Antibiotika für die Fälle, in denen kein Test auf den Erreger gemacht wird, zum Beispiel, weil die Therapie unverzüglich eingeleitet werden muss, und Schmalband-Antibiotika nach Erregertest für einen gezielteren Einsatz. Ebenso notwendig ist ein möglichst umfangreiches Angebot an Darreichungsformen, zum Beispiel, weil ältere Patienten oft schlecht Tabletten schlucken können", so Kroch.


Wichtig aber ist es auch, die Verabreichung von Antibiotika streng zu überwachen. Und dies nicht nur in der Humanmedizin. Veterinärmediziner und Agrarwirtschaft und die Politik sind hier ebenfalls gefordert.


Freitag, 27. Oktober 2017

82.000.000 EUR: Stryker Corporation acquires Majority of VEXIM

MedDEV News (Stryker / VEXIM). Stryker Corporation, a global leading medical technology company, acquired on October 24th, 2017 a majority of the share capital and voting rights of VEXIM, a medical device company specializing in the minimally invasive treatment of vertebral fractures listed on Euronext Growth (FR0011072602 – ALVXM).


We are really excited by this transaction and enthusiastic about our future integration into Stryker’s Interventional Spine business, which we view as highly complementary to VEXIM. Stryker will significantly help us achieve our objective to become a global spine trauma leader, through consolidation of our European presence and expansion of our international footprint. We will benefit from Stryker’s broad customer base and commercial platform in back trauma surgery, enabling further acceleration in the adoption of the SpineJack® technology. Stryker is the ideal partner to lay the ground for VEXIM business on the promising US market. VEXIM’s US FDA trial is progressing well and is in line with a 510(k) filing in 2018. This landmark transaction is the recognition of our outstanding sales growth over the past five years, with net sales CAGR of 73% between 2011 and 2016, and of the strong implication and expertize of all of VEXIM employees. For the first 9 months of 2017, sales performance continued to be robust. VEXIM generated €5.4m in revenue in Q3 and we still expect a strong performance in Q4. We are reiterating our objective to reach full-year profitability on the back of a FY 2017 sales growth which remains very significant at 25%. This transaction is really beneficial to all VEXIM stakeholders: our customers, employees and shareholders. As VEXIM enters its next chapter of growth as part of Stryker Corporation, I would like to warmly thank our reference shareholders Truffle Capital, which co-founded the Company, Bpifrance and Kreaxi, all of which steadily supported VEXIM over the years “, said Vincent Gardès, VEXIM’s CEO.

Stryker Corporation (NYSE:SYK) has indirectly acquired 4,115,151 VEXIM shares, representing 50.7% of the share capital and 50.3% of the voting rights of the Company for a cash price of EUR 20.00 per share, and 170,745 listed warrants (“BSAAR”), representing 37.1% of outstanding BSAARs for a cash price of EUR 3.91 per BSAAR. The selling shareholders comprised funds managed by Truffle Capital, Bpifrance and Kreaxi, as well as managers of VEXIM. The purchase price of EUR 20.00 per share represents a premium of 29.4% to the closing share price on October 23rd, 2017 of EUR 15.46, and of 34.4% and 57.6% to the volume-weighted average share prices over 6 months and 12 months, respectively (EUR 14.89 and EUR 12.69). This price represents an aggregated equity value of VEXIM on a fully diluted basis of approximatively EUR 183 million, which corresponds to an enterprise value of approximatively EUR 162 million.