Donnerstag, 8. Juni 2017

Bald weniger Behandlungsqualität für Patienten?


MedDEV News (ots). Ist die Qualität in Medizin und Zahnmedizin durch den Wirtschaftskurs der EU gefährdet? Müssen Patienten bald Abstriche bei der Güte ihrer Behandlung machen? Fragen wie diesen ging der 12. Europatag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) gestern in Brüssel nach, der das von der Europäischen Kommission vorgestellte Dienstleistungspaket zum Thema hatte. 
Ziel des Dienstleistungspakets ist es, das europäische Wirtschaftswachstum zu beleben. Regeln, wer mit welcher Qualifikation einen Beruf wie ausüben darf, sog. Berufszugangs- und Berufsausübungsregelungen, werden von der Europäischen Kommission grundsätzlich als Wachstumshemmnisse und unnötige Hürden eingestuft. Das Dienstleistungspaket enthält daher einen Vorschlag, die Verhältnismäßigkeit neuen Berufsrechts zukünftig zu prüfen. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission könnten 700.000 neue Arbeitsplätze in der EU geschaffen werden, wenn man nationale Berufsregeln auf ein niedrigeres Niveau herunterfährt. Die Auswirkungen auf die Patienten werden dabei allerdings völlig ausgeblendet.
Jedoch: Berufszugangs- und Berufsausübungsregeln sichern die hohe Qualität zahnmedizinischer und sonstiger ärztlicher Behandlung. Sollte die aktuelle Nivellierungsspolitik fortgesetzt werden, geht dies zu Lasten der Verbraucher und Patienten. In der (Zahn-)Medizin das Qualitätslevel herunterzuschrauben, ist ein verantwortungsloses Spiel mit der Gesundheit der Patienten.

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