Mittwoch, 31. Mai 2017

Krankenkassen geben (leichte) Entwarnung: Behandlungsfehler rückläufig


MedDEV News (dpa). Obwohl die Zahl der medizinischen Behandlungsfehler nach Angaben der gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen ist, bedeute dies jedoch nicht, dass sich das Risiko, falsch oder fehlerhaft behandelt zu werden, generell verringert hätte, so der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK), der am Dienstag in Berlin seine Statistik für 2016 vorgestellt hat.

2016 wurden in Deutschland 15.000 fachärztliche Gutachten zu (vermuteten) Behandlungsfehlern erstellt.  Bei 3564 Behandlungen - und somit in knapp jedem vierten Fall - bestätigten die Fachärzte des MDK den Verdacht der Patienten. Zwei Drittel der Vorwürfe betrafen demnach Behandlungen in der stationären Versorgung, ein Drittel Behandlungen durch niedergelassene Ärzte. 7765 Vorwürfe (51,4 Prozent) standen in direktem Zusammenhang mit der Behandlung im Operationssaal.
Verteilt auf die Fachgebiete bezogen sich laut MDK 33 Prozent der Vorwürfe auf Orthopädie und Unfallchirurgie, 12 Prozent auf die Innere Medizin und Allgemeinmedizin, weitere 9 Prozent auf die Allgemeinchirurgie, ebenfalls 9 Prozent auf die Zahnmedizin, 7 Prozent auf die Frauenheilkunde und 4 Prozent auf die Pflege.
Der MDK kritisiert generell, dass Daten zu Behandlungsfehlern in Deutschland nur punktuell vorlägen. Deshalb lasse sich auch das Gefährdungsrisiko nicht beziffern. Die Ärzteschaft legt einmal im Jahr eine eigene Statistik über Behandlungsfehler vor.
Der MDK verlangte - trotz erkennbarer Fortschritte - noch konsequentere Anstrengungen zur Fehlervermeidung. «Dazu gehören eine Meldepflicht für Behandlungsfehler und eine intensivere Forschung im Bereich Patientensicherheit.»

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