Dienstag, 23. Mai 2017

Risiken für Patienten durch mangelnde Klinik-Erfahrung


MedDEV News (dpa). Reformblockaden im Gesundheitswesen setzen Patienten unnötigen Risisken aus. So behandeln aus Expertensicht viele Kliniken Patienten in Bereichen, in denen sie wenig Erfahrungen haben: Dadurch steigt in diesen Häusern das Letalitätsrisiko, die Gefahr zu sterben, dramatisch. Klinikqualität steht im Zentrum eines AOK-Kongresses in Berlin, den Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vergangenen Donnerstag eröffnet hat.

Wenig zur Minimierung der Risiken beigetragen hat laut AOK die Gröhe-Klinikreform durch das 2016 in Kraft getretene Krankenhausstrukturgesetz. Beim AOK-Kongress wird von Gröhe eine Bilanz seiner Klinikreform erwartet. Wie der Krankenhaus-Report 2017 der AOK im Februar zeigte, sind die Behandlungsergebnisse für den Patienten besser, je häufiger ein Eingriff in einer Klinik erfolgt. Derzeit gibt es für sieben Krankheitsbereiche gesetzliche Regeln, welche Zahl von Fällen eine Klinik mindestens absolviert haben soll, darunter Nierentransplantationen und Knieprothesen-OPs. Wissenschaftler und Fachgesellschaften dringen seit Langem auf weitere solcher Standards – bislang weitgehend ohne Gehör.

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