MedDEV News (ots). Ist die Qualität in Medizin und
Zahnmedizin durch den Wirtschaftskurs der EU gefährdet? Müssen Patienten bald
Abstriche bei der Güte ihrer Behandlung machen? Fragen wie diesen ging der 12.
Europatag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) gestern in Brüssel nach,
der das von der Europäischen Kommission vorgestellte Dienstleistungspaket zum
Thema hatte.
Ziel des Dienstleistungspakets ist es, das europäische
Wirtschaftswachstum zu beleben. Regeln, wer mit welcher Qualifikation einen
Beruf wie ausüben darf, sog. Berufszugangs- und Berufsausübungsregelungen,
werden von der Europäischen Kommission grundsätzlich als Wachstumshemmnisse und
unnötige Hürden eingestuft. Das Dienstleistungspaket enthält daher einen
Vorschlag, die Verhältnismäßigkeit neuen Berufsrechts zukünftig zu prüfen. Nach
Schätzungen der Europäischen Kommission könnten 700.000 neue Arbeitsplätze in
der EU geschaffen werden, wenn man nationale Berufsregeln auf ein niedrigeres
Niveau herunterfährt. Die Auswirkungen auf die Patienten werden dabei allerdings
völlig ausgeblendet.
Jedoch: Berufszugangs- und Berufsausübungsregeln sichern die hohe Qualität zahnmedizinischer und sonstiger ärztlicher Behandlung. Sollte die aktuelle Nivellierungsspolitik fortgesetzt werden, geht dies zu Lasten der Verbraucher und Patienten. In der (Zahn-)Medizin das Qualitätslevel herunterzuschrauben, ist ein verantwortungsloses Spiel mit der Gesundheit der Patienten.
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